Von der zeitlichen Planung würde ich die Tour genauso wieder machen. 4 Wochen plus 2 Wochen für Dinge, die sich durch Gespräche und Austausch mit anderen Reisenden oder Skandinaviern ergeben, waren goldrichtig. Der Hinweis vom Schweden Peter von Wachtenfeld auf die Provinz Darlana war so ein Beispiel. Dann ist mir während der Rückfahrt durch Finland die Stadt des Weihnachtsmanns wieder eingefallen und habe spontan einfach die Route dorthin gelegt. Beim Fotografieren habe ich manchmal Orte auch zweimal besucht und morgens und abends Bilder bemacht. Beide Wahl des Campingplatzes sollte man ruhig einmal von der geplanten Route abweichen. Man wird dafür durch Ruhe und Ursprümglichkeit belohnt. Es war einfach entspannter, als in 3 Wochen Nordkapp hinauf und zurück zu fahren. Die Entscheidung, alleine zu fahren, war auch okay. Man ist wesentlich offener für Gespräche mit anderen Mitreisenden, wenn man dann mal auf einem Campingplatz angekommen ist. Janne in Gulviks Havsbad ist ein auch so ein Beispiel, was für die Gastfreundlickeit der Skandinavier steht. Auch Unterwegs ergaben sich dann nette Kontakte wie mit dem Trio Björn, Louis und Mark, das ich auf dem Tourabschnitt auf der alten Küstenstrasse 17 getroffen hatte.
Wenn ich noch einmal da hoch fahre, würde ich noch mehr Zeit auf die Lofoten, Senja und Sömna (Kvaloya) verwenden. Auf der Rückfahrt würde ich in Schweden die Provinz Darlana intensiver bereisen. Vielleicht würde ich sogar, dass Nordkapp vollkommen ausfallen lassen und in Höhe von Tromsö nach Schweden abbiegen und mehr im Landesinneren zurückfahren als an der Küste.
Im Großen und Ganzen habe ich so viele schöne und positive Eidnrücke von dieser Fahrt mitgenommen, dass man es nicht alles in Wort fassen kann..
Ich würde auch keine andere Jahreszeit wählen. Das Wetter war nicht immer ideal, aber was soll es! Norweger haben mir bestätigt, dass der Sommer in diesem Jahr aussergewöhnlich schlecht sei. Klimawandel? Nun ja, mitte Juli hatten wir mehr als 25 °C am Nordkap, was auch sehr ungewöhnlich ist, wo doch das langjährige Mittel bei 12-13 °C max. liegt.
Ausrüstungstechnisch war alles okay! Die Firma Hilleberg als Zeltfrabikant kenne ich schon seit Jahren. Die Idee eine zerlegbare Campingliege von Helinox statt Termarestmatte mitzunehmen, war goldrichtig. Die Unterwäsche aus Polartec-Flies hätte ich zuhause lassen können und statt dessen ein Tarp (=Zeltbahn mit verstärkten Ecken) mitnehmen sollen. Bei schlechten Wetterhätlnissen erlaubt ein Tarp vor einem kleinen Zelt ein Vorzelt zu bauen, unter dem man BEQUEM kochen kann. Ich nutze einen MSR Benzinkocher, da man Sprit überall bekommt. Die Nutzung in einem kleinen Zelt ist jedoch etwas, sagen wir, schwieriger!
Ich würde auch keinen meiner anderen Ausrüstungsgegenstände zuhause lassen.
Last but not least, würde ich, wie ich es früher gemacht habe, Kreditkarten auf zwei verschiedene Orte verteilt am Mann tragen, und nicht in einer Brieftasche, wie ich es jetzt gemacht hatte. Das Erlebnis in Malmö und Köge mit der verlorenen Brieftasche auf den letzten Tagen der Tour haben mit den Kopf gewaschen. Man muss nur einmal schlecht drauf sein und schon ist es passiert. Ohne Plastikgeld ist man in den skandinavischen Ländern eine Nullnummer!